Die Sauerländer Christoph und Isabell Schmidt erkunden seit 2008 gemeinsam die Welt. Seit 2019 sind sie in den sozialen Medien als Chris und Bell bekannt, werden dort inzwischen von fast 9.000 Menschen auf ihren Reisen und Wanderungen durch die Heimat begleitet. Wir haben uns mit den beiden zum Gespräch getroffen.
Alles begann mit einer großen Portion Neugier und Abenteuerlust. Schon früh in ihrer Beziehung entdecken die beiden Outdoor-Freunde ihre gemeinsame Leidenschaft zum Reisen. „Wir lieben es, neue Orte zu erkunden und andere Kulturen kennenzulernen“, erzählt Isabell. Und so zog es sie in den ersten Jahren hauptsächlich in die südlichen Gefilde … nach Griechenland. Auf Kreta hatten sie dann ihren ersten Kontakt mit einem von Europas schönsten Fernwanderwegen: dem E4.
Das herrliche Griechenland
Mit Rucksack und Zelt wandelten sie hier rund 120 km der 500 km langen Strecke auf den Spuren von Abertausenden Wanderern und entdeckten dabei die unfassbar schöne Landschaft der Mittelmeer-Insel. „Ich war anfangs nicht so begeistert von der Idee des Zeltens“, lacht Bell. Aber Christoph, der als Pfadfinder wortwörtlich in der Natur groß geworden ist, konnte seine damalige Freundin überzeugen. Es sollte auch nicht ihr letzter Besuch auf dem E4 bleiben, denn die anspruchsvolle Strecke mit ihren vielen unterschiedlichen Etappen, aber auch die Insel selbst hatten es den beiden Sauerländern angetan.

Die digitale Welt
Es folgten viele weitere Reisen an nahe und ferne Orte, und zu einem festen Ritual wurde das Fotobuch, das sie nach jeder Heimkehr liebevoll zusammenstellten. Doch es waren einfach zu viele Fotos und Geschichten, die erzählt werden wollten, und so entschieden sich Christoph und Isabell nach reiflicher Überlegung, im Jahr 2019 einen Instagram-Account zu erstellen.
„Wir wollten einfach unsere Erlebnisse mit anderen teilen“, berichtet der 39-Jährige. Dass daraus einmal ein Account mit fast 9.000 Followern entstehen könnte, hatten sie weder geglaubt noch geplant.
Und sie hätten es wohl auch nicht vermuten können, denn ihr digitaler Erfolg begann dort, wo es für andere sehr schwierig wurde: im Coronajahr 2020.
Die schöne Heimat
Mit den Auslandsreisen war es dann nämlich erst mal vorbei und sie mussten sich umorientieren. Sonderlich schwer fiel ihnen dies jedoch nicht, denn auch in den vorangegangenen Jahren hatten sie versucht, dem Wandern und anderen Naturerlebnissen immer ausreichend Platz in ihrem geschäftigen Alltag einzuräumen. „Ganz oft ist bei uns nach der Arbeit noch nicht Schluss, und es werden direkt nach der Arbeit die Wanderschuhe angezogen“, verrät Christoph, der in Meschede im Schichtbetrieb arbeitet. „Im Wald können wir unsere Akkus aufladen. Das ist unser Ausgleich“, fügt Frau Isabell hinzu.
Medebacher Bergweg
Der Medebacher Bergweg ist rund 66 km lang und besteht aus sechs Etappen. Mehr zum Bergweg und der Hansestadt Medebach könnt ihr in unserer diesjährigen Herbstausgabe lesen.
Den Artikel könnt ihr hier online lesen.
„Wir sind gerne unterwegs, aber wir sind auch gerne wieder zu Hause.“
Und so findet man sie manchmal schon in den frühen Morgenstunden auf der nahegelegenen Markshöhe, um den neuen Tag zu begrüßen: „Die Sonnenaufgänge sind einfach einmalig.“
Die direkte Nachbarschaft
Schnell merkten sie, dass auch ihre Follower bei Instagram, mit denen sie die Schönheit ihrer Heimat teilten, großen Gefallen an den Bergen und Tälern des Sauerlands fanden. Und als absehbar wurde, dass die mediterrane Welt erst einmal auf sie warten musste, begannen sie die Welt vor ihrer Haustür zu entdecken.
Schnell begannen sie dabei, größere Kreise zu ziehen und die Medebacher Bucht und das angrenzende Nordhessen zu erkunden. „Wir wussten gar nicht, dass es dort so schön ist“, sagt die 32-Jährige. Besonders die Niedersfelder Hochheide und die gemeinsamen Stunden auf dem Medebacher Bergweg (siehe oben) sind ihnen dabei im Gedächtnis geblieben.
Die große Stadt
Doch auch die documenta-Stadt Kassel hat es ihnen angetan: So starten sie an der Löwenburg und entdecken von dort aus den Bergpark Wilhelmshöhe. „Es waren so viele Leute da“, erinnert sich Isabell. Für viele Menschen war das Naherholungsgebiet während der Coronazeit ein echter Zufluchtsort (siehe rechts).
Das bergige Land
Doch es blieb nicht bei der Stadt Kassel – die beiden Entdecker zog es auch ins Umland. So akzeptierten sie die Challenge „Mittelgebirgsstürmer“ des Naturparks Habichtswald und erklommen innerhalb weniger Tage die 10 höchsten Gipfel des Kasseler Umlands.
Warum sie sich gerade dafür entschieden haben? „Wir lieben Stempelpässe“, gesteht Isabell lachend. Durch Freunde waren sie auf die Aktion mit den Stempelstationen aufmerksam gemacht worden, und für sie war absolut klar, dass sie daran teilnehmen müssen. „Unseren Gewinn haben wir allerdings noch in Naumburg nicht geholt“, sagt Christoph augenzwinkernd. Dafür hatten sie sich allerdings bei unserem edlake-Gewinnspiel in der Frühjahrsausgabe mit ihrem Engagement unsere „Gipfelstürmer-Tassen“ erspielt, die wir im Zuge unseres Artikels „Wenn der Berg ruft …“ verlost hatten.
Folgt Chris & Bell online!
Wer Chris und Bell auf diesen und weiteren Erlebnissen begleiten will, kann dies bei @chrisbellreisenerleben auf Instagram oder über ihre Website chrisbellreisenerleben.de tun.
Zu unserem Artikel über die Mittelgebirgsstürmer-Challenge gehts hier.
Eine ganz eigene Welt
Extrem viel Ausrüstung haben sie dafür nicht dabei. „Wir haben kein Profi-Equip-ment. Das meiste machen wir mit dem Handy und einer kleinen Drohne“, erklärt Christoph. Denn eins ist für beide klar: „Es ist ein Hobby und wird auch immer ein Hobby bleiben.“
So gibt es auch immer mal Tage, an denen es ruhig ist auf dem Kanal der beiden Sauerländer. Doch ihre Fans können sich sicher sein: Nach jeder Funkstille folgt ein neues Abenteuer.
Wo es als Nächstes hingeht? „Vielleicht an den Edersee und in den Nationalpark Kellerwald. Dort waren wir tatsächlich noch nicht, und es steht schon länger auf unserer Liste.

Stadtkrimis
Bereits in einer der letzten Ausgaben haben wir euch die „Stadtkrimis“ und ihre Gründerin Leonie Mimpen-Becker vorgestellt. Die Idee dazu kam ihr beim Spazierengehen mit ihren Kindern im Bergpark. Inzwischen kann man ihre Krimis in vielen Städten Nordhessens erleben. Hier könnt ihr den Artikel noch mal lesen.
Den Artikel könnt ihr hier online lesen.