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Wanderlust statt Wanderfrust – Wandern mit der Familie

So wird deine nächste Outdoor-Tour mit Kindern in der Ferienregion Nordhessen und Sauerland zu einem erlebnisreichen und erinnerungswürdigen Familienabenteuer. Heute zeigen wir euch die Daudenberg-Route im Nationalpark Kellerwald am Edersee.

Schau mal, was ich gefunden habe”, ruft Paula ihrem Papa Sascha zu und läuft ihm entgegen. Bei ihm angekommen, präsentiert sie stolz ihren Fund. Kurz wird darüber debattiert, ob der Unterkieferknochen eines Wildschweines wirklich in die durchsichtige „Schatztüte“ in ihrem pinken Rucksack gehört. Papa hat jedoch ein paar überzeugende Argumente, und so lässt sie das Relikt bereits nach wenigen Metern wieder auf den aufgeweichten Waldboden fallen. Keine fünf Minuten später ist das morbide Fundstück schon vergessen: Am Wegesrand hat die Sechsjährige einen umgefallenen Baumstamm erspäht, den sie nun mit Papas Hilfe zu erklimmen beginnt. Mama Anne und Labradoodle Elmo beobachten das bunte Treiben amüsiert aus einiger Entfernung.

Mach die Wanderung zum Erlebnis

Kinder wandern anders, und das hat nichts mit ihrem Alter oder den kürzeren Beinen zu tun. Sie erleben die Natur mit all ihren Sinnen und lassen sich immer wieder von Kleinigkeiten einfangen und begeistern. Diese natürliche Neugierde sollten Eltern bereits in der Planungsphase nutzen, um die bevorstehende Wanderung zu einem spannenden Familienabenteuer zu machen.

Eine konstante Bespaßung der Kleinen ist dabei gar nicht notwendig. Schon eine abwechslungsreiche Strecke mit unterschiedlichen Landschaftsstreifen, Bächen oder gewundenen Pfaden kann ihre Neugierde wecken und Quengelattacken, wie man sie von sonntäglichen Nachmittagsspaziergängen kennt, entgegenwirken.

Eine gute Tourenplanung ist das A und O. Abwechslungsreich sollte die gewählte Route sein, nicht zu anspruchsvoll und Möglichkeiten für kurze Pausen bieten.
Eine gute Tourenplanung ist das A und O. Abwechslungsreich sollte die gewählte Route sein, nicht zu anspruchsvoll und Möglichkeiten für kurze Pausen bieten.

Die geeignete Strecke finden

Natürlich gibt es neben dem Erlebnisfaktor weitere Dinge zu beachten. Gerade am Anfang sollten sehr lange und steile Tourenabschnitte gemieden werden. Dies gilt vor allem dort, wo zusätzliches Gefahrenpotenzial durch Steilhänge und enge Pfade droht. Auch mögliche Ausstiege oder Abkürzungsmöglichkeiten sollten vorab erkundet werden, falls die Tagesform der Jungwanderer doch einmal zu wünschen übrig lässt.

Für Paula ist das alles kein Problem, denn sie ist die gemeinsamen Familienausflüge bereits gewohnt. Schon im Kleinkindalter begleitete sie ihre Eltern bei alpinen Wandertouren in der Rückentrage. Diesen Platz hat sie jedoch schon lange an Brüderchen Theo abgetreten und erkundet nun die Natur auf eigenen Beinen.

Die heutige Daudenberg-Route im Nationalpark Kellerwald am Edersee händelt sie deshalb wie ein Profi. Trotz einiger Höhenmeter und dem unebenen Untergrund entlang der Urwaldsteig-Etappe meistert sie die Strecke mit Bravour. Sie weiß, dass sie nun aufpassen muss, und achtet bedacht auf ihre Schritte. An den engeren und steileren Stellen bewegt sie sich selbstbewusst und sicheren Fußes zwischen Mama und Papa.

Der stetige Wechsel von Felsvorsprüngen, Schluchten und Wasserläufen, gepaart mit Papas Erklärungen und Geschichten, sorgt dafür, dass es der Sechsjährigen nie langweilig wird. Und auch Klein-Theo ist quietschfidel und beobachtet von Papas Rücken die vorbeiziehende Landschaft mit wachem Blick.

In regelmäßigen Abständen nimmt sich das Fünfergespann ein paar Minuten, um etwas zu trinken oder einen besonders interessanten Ort etwas genauer zu erkunden. An der geplanten Raststelle ist es dann an der Zeit, das mitgebrachte Obst und die Stullen aus dem Rucksack zu befreien. Während Paula herzhaft in ihren Apfel beißt und gleichzeitig die nähere Umgebung erkundet, vertritt sich der einjährige Theo ein wenig die Beine und beobachtet gebannt das Spiel des Windes in den mächtigen Buchenzweigen.

Die Daudenberg-Route

Start- und Zielpunkt für die Daudenberg-Route ist der Wanderparkplatz „Kirchweg“ am Rand des Ortes Bringhausen. Wie alle Nationalpark-Wege verfügt auch diese Route über ihr eigenes Symbol, den Käfer, der einen als Wegweiser auf der ganzen Strecke begleitet – der ständige Blick auf die Karte oder das Handy bleibt also aus.

Die Strecke besticht mit ihrem alten Baumbestand und dem spannenden Wechselspiel von Schluchten, steilen Hängen und Quellen. Festes Schuhwerk, eine gewisse Trittsicherheit und durchschnittliche Kondition sind deshalb ein Muss. Da die Strecke jedoch nur rund 5 km lang ist, eignet sie sich hervorragend für einen nachmittäglichen Spaziergang oder auch als abwechslungsreiche Rucksacktour für den Wanderausflug mit Kindern.

Ein besonderes Highlight und ein echter Geheimtipp auf der Strecke ist auch du der sogenannte „Fünfseenblick“ – der sich einem am Waldrand oberhalb von Bringhausen eröffnet. Dank der topographischen Gegebenheiten wirkt es so, als hätte man es nicht mit einem zusammenhängenden See, sondern mit einer ganzen Seenlandschaft zu tun. Für diesen einmaligen Ausblick braucht es neben schönem Wetter mit klarem Himmel auch einen hohen Wasserstand im See. Dann steht jedoch einem fantastischen Bild zum Einfangen dieser Traumlandschaft nichts im Wege.

Weitere Wanderrouten ...

… sowie mehr Informationen zum Nationalpark Kellerwald-Edersee, Veranstaltungen und geführte Touren findet ihr unter:
www.nationalpark-kellerwald-edersee.de

Verschnaufpausen sind wichtig

Pausen sollten auf den Touren genutzt werden, um ein wenig Kraft zu tanken, aber auch den Kindern die Möglichkeit zu bieten, sich selbstständig auf Entdeckertour zu begeben. Der Ort sollte also so gewählt werden, dass sich die Kinder möglichst frei und sicher bewegen können. Nur so ist gewährleistet, dass auch die Eltern entspannt ihre Ruhepause genießen können, ohne ständig auf dem Sprung zu sein. Frisch gestärkt kann es dann in die nächste Etappe gehen.

Ausreichend Zeit zum Kräfte tanken sollte bei jeder Familienwanderung einkalkuliert werden. Besonders im Sommer ist es wichtig, regelmäßige Trinkpausen einzulegen. Obst und Nüsse eignen sich besonders gut, um die Kraftreserven wieder aufzufüllen.
Ausreichend Zeit zum Kräfte tanken sollte bei jeder Familienwanderung einkalkuliert werden. Besonders im Sommer ist es wichtig, regelmäßige Trinkpausen einzulegen. Obst und Nüsse eignen sich besonders gut, um die Kraftreserven wieder aufzufüllen.

Alle Informationsquellen nutzen

Paula und ihre Familie unternehmen regelmäßig Touren und kommen aus der näheren Umgebung. Deshalb wissen die Eltern auch, welche Strecken sich an welchen Tagen besonders eignen, und können oft spontan entscheiden. Ist man allerdings im Urlaub, können solche spontanen Wandertage ohne die nötige Vorbereitung auch mal im Wanderfrust enden. Solltet ihr also in eurem Urlaub eine Wanderung planen, macht es Sinn, sich frühzeitig mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Die Website des Nationalparks Kellerwald-Edersee bietet einen guten Überblick über die vielen ausgeschilderten Rad- und Wandertouren in der Region. Jede Tour verfügt dabei über ihr eigenes Symbol, welches sich immer wieder auf Pfosten entlang der Strecken findet. So kann die Karte auf diesen Strecken in der Regel im Rucksack bleiben, und für die Kinder ist es ein großer Spaß, während der Wanderung nach dem nächsten Symbol – im Fall der Daudenberg-Route ist es ein Käfer – Ausschau zu halten.

Eddis Edersee-Erlebnistour

Es gibt jedoch eine Tour am Edersee, auf die man bedenkenlos zurückgreifen kann, wenn man spontan mit seinen Kindern wandern möchte. Eddis Edersee-Erlebnistour ist der erste Qualitätswanderweg in Hessen, der mit dem Schwerpunkt Familienspaß vom Deutschen Wanderverband zertifiziert wurde – mehr darüber erfahrt ihr hier.

Paula jedenfalls ist schon sehr gespannt auf diese Tour, die sie wohl demnächst einmal mit ihrer Familie machen wird!

Der Warzenbeißer Kunstweg

Sei es als Motiv oder Inspiration – Natur und Kunst sind häufig eng miteinander verwoben. Mit dem „Warzenbeißer Kunstweg“ ist dies noch einmal auf eine ganz andere Art und Weise gelungen.

Im Jahr 2014 wurden im Zuge eines außergewöhnlichen Projektes 10 sogenannte Land-Art-Objekte durch Künstler und Künstlerinnen installiert. Die Objekte integrieren sich auf unterschiedliche Weise in die unberührte Landschaft des Nationalparks. Die Land-Art, die ihren Ursprung in den USA hat, spielt mit den Kontrasten zwischen Natur und Kunst, Bestand und Vergänglichkeit. Der „Warzenbeißer Kunstweg“ ist aber nicht nur für Kunstliebhaber interessant, sondern bietet auch eine abwechslungsreiche Wanderumgebung für Naturbegeisterte.

Der Weg erstreckt sich entlang der 3,8 km langen Bloßenberg-Route, einer angrenzenden Strecke zur Daudenberg-Route, die ebenfalls am Wanderparkplatz „Kirchweg“ in Bringhausen beginnt.

Schon gewusst?
Der namensgebende „Warzenbeißer“ ist eine Langfühlerheuschrecke. Sie reagiert sehr empfindlich auf Veränderungen in ihrer Umwelt und ist deshalb vielerorts heute nicht mehr zu finden.

Warzenbeißer Kunstweg - Der Weg erstreckt sich entlang der 3,8 km langen Bloßenberg-Route, einer angrenzenden Strecke zur Daudenberg-Route, die ebenfalls am Wanderparkplatz „Kirchweg“ in Bringhausen beginnt.

Hier erfahrt ihr mehr über diese Route. Einfach den QR-Code mit dem Handy einscannen oder hier auf den Link klicken.

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