Seit 2013 dürfen die vom Aussterben bedrohten Wisente erstmals wieder frei durch unsere Gefilde schreiten. Die Wisent-Wildnis gibt einen kleinen Einblick in dieses großartige und europaweit einmalige Artenschutzprojekt im Wittgensteiner Bergland.
Die Welt der Wisente
Es ist wirklich ein fantastisches Gefühl, wenn man den Blick in die Ferne schweifen lässt und dann am Rande einer Waldwiese plötzlich einen der sanften Riesen entdeckt. Erst sieht man nur einen Wisent, und wenn das Auge schließlich weiß, wonach es suchen muss, entdeckt man zwischen den umliegenden Bäumen mehr und mehr der Tiere. Insgesamt neun der großen Pflanzenfresser dürfen derzeit das rund 20 Hektar große Gehege der Wisent-Wildnis am Rothaarsteig ihr Zuhause nennen.
Gehege? Richtig! Denn es gibt neben den in Freiheit lebenden Tieren auch noch eine zweite Herde. Dies ermöglicht, dass die freie Gruppe von Tieren so ungestört wie möglich in der Natur leben kann. Um aber über das Projekt aufzuklären, Menschen für die Tiere zu begeistern und ihnen die Möglichkeit zu bieten, sie direkt und naturnah erleben zu dürfen, wurde die Wisent-Wildnis eingerichtet.
Die Wisent-Wildnis
Direkt am Rothaarsteig befindet sich die Wisent-Welt, rund 15 Fahrminuten von der Kernstadt Bad Berleburg entfernt. Das Besucherareal verfügt über einen rund 3 km langen Rundweg, der an dem Wisent-Gehege entlangführt. Durch eine intelligente Wegeführung mit schmalen Pfaden und Höhenunterschieden im Gelände verschwimmen zeitweise die Grenzen zwischen Gehege und Wanderstrecke, so dass der trennende Zaun an einigen Ecken schon fast nicht mehr wahrgenommen wird.
Ziel ist es, den Besuchern ein naturnahes Erlebnis zu ermöglichen, und im Areal gibt es immer wieder die Möglichkeit, noch tiefer in die hügelige Landschaft einzutauchen.
Je nachdem, wo sich die Wisente gerade aufhalten, kann es nur 5 Minuten oder auch mal deutlich länger dauern, in ganz seltenen Fällen hat man sogar gar kein Glück – dann greift jedoch die Wisent-Garantie und ihr könnt euch auf einen weiteren – kostenlosen – Besuch freuen.
Entlang des Weges gibt es immer wieder die Möglichkeit zum Verweilen und Innehalten. Die Wisent-Hütte und der vor-
gelagerte Spielplatz laden im Anschluss zum Kaffee trinken ein.
Das Artenschutz-Projekt
Natürlich bedurfte es einer langen Vorarbeit und Planung, um die Wiederansiedlung sinnvoll und mit einem Anspruch auf Nachhaltigkeit zu gestalten. Aus diesem Grund wurde das Artenschutz-Projekt von Anfang an wissenschaftlich begleitet, und bis heute sind mehrere Forschungsarbeiten rund um die Wisente entstanden. Umgesetzt und finanziert wird das Projekt durch den gemeinnützigen Trägerverein Wisent-Welt Wittgenstein e.V. und den dazugehörigen Förderverein. Um die Tiere beider Herden kümmern sich außerdem die ausgebildeten Ranger Henrik Trapp (BIld linke Seite) und sein Kollege Henrik Brinkschulte, die täglich nach den Wisenten sehen und darüber hinaus auch einen großen Beitrag zur Aufklärungs-arbeit leisten.
Mehr zur Wisent-Wildnis sowie dem ganzen Projekt findet ihr auf wisent-welt.de! Weitere Wildtierparks und -gehege findet ihr hier.
Was ist ein Wisent?
Wisente sind große Pflanzenfresser und werden auch Europäisches Bison genannt. Sie waren ursprünglich einmal heimisch in unserer Region, wurden aber vom Menschen vertrieben. Heute sind sie vom Aussterben bedroht und es gibt nur einige wenige frei lebende Herden. Heute ist die größte Bedrohung der Verlust ihres Lebensraumes, deshalb sind solche Artenschutz-Projekte auch so wichtig, um den Fortbestand der Art zu sichern.