Alles, was wir tun müssen, ist zu entscheiden, was wir mit der Zeit machen, die uns gegeben wird.“ Ich hoffe, ihr kennt die Worte des weisen Gandalf (J.R.R. Tolkien – Der Herr der Ringe). Sogar ich kenne diese Geschichte, auch wenn ich gerne noch ein Wörtchen mit Herrn Tolkien geredet hätte – schließlich hat er fast keine Hunde in seinem Buch eingebaut! Dafür hat er aber ein ganzes Buch über einen Hund geschrieben: Roverandom. Der kleine Hund Rover erlebt darin zahlreiche Abenteuer und reist von der Tiefe des Meeres bis zum Mond und zurück.
Das ist genau das, was ich mir jeden Frühling vornehme: viel erleben, viel sehen, viel schnüffeln, viel spielen. Wir haben schließlich nur eine begrenzte Anzahl an Frühlingen zur Verfügung – habt ihr schon einmal daran gedacht? Genau deshalb ist es wichtig, jeden Frühling in vollen Zügen zu genießen.
Habt ihr schon bemerkt, dass ihr spürt, wenn der Frühling sich nähert? Man hat mehr Energie, ist unternehmungslustiger und empfindet mehr Freude. Das ist keine Einbildung, sondern ein wissenschaftlich belegtes Phänomen: die sogenannten Frühlingsgefühle. Sie entstehen unter anderem dadurch, dass wir jeden Tag mehr Licht sehen. Die Sonne scheint sozusagen auch in unseren Herzen. Wir wachen aus dem Winterschlaf auf und sind voller Tatendrang. Dabei spielen die natürlichen Vorgänge in unserem Körper eine nicht unerhebliche Rolle. Während im Winter das Schlafhormon Melatonin verstärkt ausgeschüttet wird, lässt diese Ausschüttung im Frühling nach. Stattdessen werden andere Hormone vermehrt produziert, unter anderem das Glückshormon Serotonin. Dadurch können wir die leuchtenden Farben des Frühlings, die wärmere Luft und unsere zunehmende Energie umso mehr genießen.
Doch manchmal hat der Körper Schwierigkeiten, sich an den veränderten Hormonhaushalt zu gewöhnen. Wir kommen dem Naturerwachen nicht so schnell hinterher und fühlen uns noch träge oder sogar traurig. Dann spricht man von Frühjahrsmüdigkeit oder in schwereren Fällen sogar von einer Frühjahrsdepression. Diese kann sich durch Antriebslosigkeit, Freudlosigkeit, Gereiztheit und verminderte Leistungsfähigkeit bemerkbar machen.
Das ist jedoch kein Grund zum Verzweifeln. Mit einigen Veränderungen im Lebensstil kann man dem Körper helfen, sich leichter anzupassen und die Freude am Leben zurückzugewinnen. Das Wichtigste ist: rausgehen! Ob ein gemütlicher Spaziergang durch die Stadt oder – noch besser – eine Wanderung durch den Wald, beides kann Wunder wirken. Wir haben das Glück, an einem wunderbaren Ort zu leben, an dem die heilenden Kräfte des Waldes mit der erfrischenden Wirkung des Wassers zusammenspielen. Hauptsache, ihr zeigt euch der Sonne und tankt dabei reichlich Vitamin D und Licht – beides ist entscheidend, um Müdigkeit und Niedergeschlagenheit zu bekämpfen. Auch soziale Kontakte steigern das Wohlbefinden: Ruft Freunde an, trefft euch zu gemeinsamen Aktivitäten oder einfach zum Plaudern. Eure vierbeinigen Freunde zählen natürlich auch dazu! Hunde freuen sich unheimlich über die neuen Gerüche und Geräusche, die die erwachende Natur mit sich bringt. Wir können es kaum erwarten, zu rennen, zu schnüffeln und uns in der ein oder anderen Pfütze ein bisschen schmutzig zu machen. Das gehört nun mal zum Abenteuer dazu!
Vergesst dabei nicht, euch ausgewogen zu ernähren und ausreichend zu trinken. Und auch wenn ihr im Winter vielleicht mehr geschlafen habt als sonst, ist Schlaf auch im Frühling wichtig, um neue Energie zu tanken.
Ich habe den Winter von meinem warmen Plätzchen an der Heizung schon genossen, nah an meinen Menschen, die die kalte Jahreszeit mit einer heißen Schokolade und einem guten Buch überstanden haben. Aber jetzt ist es an der Zeit, wieder das Leben zu spüren, die Natur zu erleben und das Beste aus dieser wunderbaren Jahreszeit zu machen. Denn, um noch einmal auf Gandalfs Worte zurückzukommen: „Die Welt ist nicht in deinen Büchern und Karten. Sie ist da draußen!“
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