Erlebt eine wundervoll romantische und mystische Zeitreise bei uns im schönen Nordhessen.
Eine Sache, die ich besonders in den Herbst- und Wintermonaten liebe, ist das Bücherlesen. Wenn es draußen langsam dunkel, kalt und ungemütlich wird, kann ich drinnen, in meinem warmen Wohnzimmer, bei einer Tasse heißen Kaffee oder einem guten Gin während des Lesens mal abschalten und in eine andere „Welt“ entfliehen. Zufälligerweise habe ich im Freundeskreis von diesem im Sommer erschienenen Nordhessen-Roman „Das Mädchen aus der Eiche“ erfahren.
Mit Glück habe ich dann auch das vorerst letzte vorrätige Exemplar in der Buchhandlung in meiner Heimatstadt Fritzlar bekommen. Dort hatte die Autorin, Uta Rosa Schmidt, bereits eine Lesung gehalten, genau wie zwischenzeitlich auch in Borken und Frankenberg.
Kopfkino
Es ist ein Zeitreise-Roman, bestückt mit viel Mystik und Romantik. Ich zitiere euch mal einen Teil aus der Buchbeschreibung vom Einband: „Die 15-jährige Henry ist unglücklich. Wegen des Tsunamis muss sie 2005 ihre Wahlheimat Indien verlassen und findet sich im neuen Zuhause in Frankfurt nicht zurecht. Auf einer Klassenfahrt am Edersee fasst sie langsam Zutrauen zu ihren Mitschülern, aber auf einer Wanderung über den berühmten Knorreichenstieg geschieht das Unfassbare. Sie rutscht den Steilhang hinunter und landet im Nordhessen des 18. Jahrhunderts. Die Zeitreise ist für sie schockierend, aber auch faszinierend, sie verschlägt sie ins später im Stausee versunkene Dorf Berich und ins mondäne Kassel …“
Uta Rosa Schmidt versteht es bestens, so zu schreiben, dass ich als Leser manchmal das Gefühl hatte, ich schaue eher einen Film. Sie nimmt einen beim Lesen wahrlich mit rein – mitten in ihre Story! Sie hat also das Talent, unglaublich fantasievoll und bildhaft zu schreiben, historische Geschichte leicht lesend zu vermitteln.
Um sie euch ein wenig genauer vorstellen zu können, war es mir eine große Freude, dass ich sie in Frankenberg zu einem persönlichen Gespräch treffen durfte.

Eine echte Nordhessin
Die Schriftstellerin ist nämlich eine gebürtige Frankenbergerin und ist somit hier, in unserer wunderschönen ländlichen Region, mitten im Herzen Deutschlands, zusammen mit einer Schwester aufgewachsen. Sie hat dann in Frankfurt am Main Sport studiert und lebt mittlerweile in der Wetterau. Hauptberuflich ist sie bereits seit ihrem 25. Lebensjahr als Moderatorin und Reporterin beim hessischen Privatsender Hit Radio FFH tätig. Der Journalismus liegt ihr also im Blut!
Ein Buch entsteht
Vielleicht fragt ihr euch auch, genau wie ich, wie jemand „vom Radio“ dazu kommt, ein Buch zu schreiben?! Uta Schmidt erzählte mir, dass sie schon immer sehr gern und viel gelesen habe. Schon als Kind hat sie alle möglichen Kinderbuchreihen wie zum Beispiel „Fünf Freunde“ oder andere Abenteuerromane förmlich verschlungen. Lust zu schreiben hatte sie schon viel länger, aber wirklich ins Rollen kam „die Sache“, nachdem sie „Story: Die Prinzipien des Drehbuchschreibens“ von Robert McKee gelesen hatte.
Der Anfang war für sie das Schwierigste am Projekt. Ein paarmal hat sie immer wieder neu angefangen zu schreiben. Bis dann letztendlich die ersten hundert Seiten des Manuskripts für sie „rund“ waren. Aus hundert wurden es dann zweihundert Seiten und sie war im „Flow“. Ungefähr anderthalb Jahre hat es dann gedauert, bis sie ihr eigenes fertiges Werk zum ersten Mal in einer Buchhandlung in den Händen halten durfte. Das muss wirklich ein großartiges Gefühl gewesen sein!
Besonders interessant fand ich auch die Information, dass einige Begebenheiten im Buch an wahre Erlebnisse in ihrem Leben erinnern.
So erzählte die Autorin mir unter anderem, dass ihre Schwester, genau wie ihre Romanheldin, in Indien lebte und Gott sei Dank, wenige Tage vor dem dortigen Tsunami, mit ihrem Projekt fertig war und zurück nach Deutschland kam. Weiter erzählte Uta Rosa Schmidt mir, dass sie als 16-Jährige mal mit ihrer Freundin in Basdorf Zelten war. Die beiden wollten im Edersee schwimmen. Auf dem Weg dorthin gingen sie an einem Hang runter, und dieser kam plötzlich ins Rutschen. Die beiden Mädchen hatten sehr damit zu tun, irgendwann wieder oben anzukommen und wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
Henry, die Romanheldin, verliebt sich in dem Erstlingswerk von Uta Rosa Schmidt in Nic. Dieser begleitet sie und die Leser durch das ganze Buch. Da ich es absolut nachvollziehen kann, dass Henry sich in Nic verliebt hat, freue ich mich schon jetzt auf die Fortsetzung dieser Zeitreise-Geschichte. Diese soll nämlich im Sommer 2023 veröffentlicht werden.
Zum Schluss hab ich noch einen „Spoiler-Alert“ für euch!
Die Schriftstellerin sitzt aktuell auch noch an einem Kriminalroman. Welcher allerdings diesmal im Süden Hessens, nämlich in der Wetterau, spielt. Ich finde ja, egal ob Nord oder Süd, Hauptsache Hessen, und freue mich auf weiteres Lesevergnügen durch Uta Rosa Schmidt.
