Im Jahr 2018 entschied sich Anca Ianc gemeinsam mit ihrem Mann Albert und Dackeldame Undine, aus dem rumänischen Transsilvanien an den Edersee zu ziehen. Seitdem nennt die kleine Familie den Waldecker Ortsteil Nieder-Werbe ihr Zuhause.
Sie wollten lange in der Natur wohnen und möglichst nah am Wasser, deshalb waren Ancuta (kurz: Anca) und Albert auch ganz verzückt, als sie ihre heutige Wohnung im Internet anschauten. Die 41-jährige Ärztin hatte es aus beruflichen Gründen nach Deutschland gezogen, und deshalb hatte sich das Paar auf die Suche nach einer Bleibe im Umkreis von 30 Kilometern des neuen Arbeitsortes Bad Emstal gemacht.
Fündig wurden sie schließlich in Nieder-Werbe, wo sie nicht nur Fuß gefasst haben, sondern auch wirklich angekommen sind. Lediglich die passende Anstellung als Tontechniker für Ehemann Albert zu finden, ist in unserer strukturärmeren Gegend und besonders nach Corona weiterhin eine Herausforderung.
REDAKTION: Was gefällt euch in unserer Region besonders gut?
Anca: Ich empfinde wortwörtlich ein Glücksgefühl, wenn ich in Nieder-Werbe auf der Straße spaziere oder wenn ich durch die Wälder oder um den See laufe. Es gibt immer etwas Neues zu entdecken. Wir sind hier im Nationalpark, wir haben saubere Luft und wunderschöne Landschaft, wir wohnen in einem kleinen, schön gepflegten Ort mit freundlichen und engagierten Menschen, wir erleben jedes Jahr einen lebendigen See, der sowohl Freizeitmöglichkeiten anbietet als auch viel Fantasiefutter für diejenigen, die sich für Geschichte und Geschichten interessieren. Ich meine, es ist schon etwas Besonderes, auf der Atlantis zu wohnen. Edersee-Atlantis, in dem Fall. Ich glaube letzten Endes, dass es sich um eine bewusste Entscheidung handelt, ob ein Mensch sich in seiner Wohngegend wohlfühlt oder nicht. Wir haben uns von ganzem Herzen entschieden, uns hier wohlzufühlen, und der Ort hilft auch unheimlich dabei.
Mein Ausflugstipp
Definitiv der Urwaldsteig am Edersee. Man kann direkt von Nieder-Werbe einsteigen, also quasi vor unserer Tür. Auf über 70 km kann man die Natur erleben, den Urwald und die bezaubernden Ausblicke auf den Edersee. Es gibt auch lokale Sagen und Legenden, die bestimmte Orte geheimnisvoller machen und die Fantasie anregen; zu meinen Lieblingslegenden zählen die über den Lärenberg und die Hengstwiese – beide bei Nieder-Werbe – selbstverständlich.
Redaktion: Wo seid ihr am liebsten unterwegs?
Anca: Eigentlich in der ganzen Gegend, und auch Deutschland an sich hat enorm viel zu bieten. Wir nehmen unsere Ausflüge und Reisen auch als Anlass, diese im Internet durch Dackelaugen zu präsentieren. Unsere Dackeldame Undine ist immer gerne bei uns, und ich glaube wirklich, dass sie die meist gereiste Dackelin der Welt ist. (lacht) Daher kommt auch ihr Spitzname, Wanderdachshund. Wir besichtigten gerne alles, sie bevorzugt aber die Natur und ist weniger begeistert von großen Städten oder prächtigen Schlössern, wo sie eh nicht rein darf.
Redaktion: Hast du einen absoluten Lieblingsort?
Anca: Ich habe viele Lieblingsorte: Von Nieder-Werbe als ganzes Dorf bis zur Edertalsperre, die ich sehr bewundere. Aber wenn ich mir doch einen Allerlieblingsort aussuchen sollte, dann ist das die Dorfstube in Nieder-Werbe. Ich schätze die Arbeit des Dorfstubenteams, dieses Heimatmuseum aufzubauen. Ich liebe sie, weil sie kein unpersönliches Museum ist, wo man Sachen hinter Glasscheiben einfach sieht und keinen emotionalen Bezug herstellen kann, sondern das Gefühl eines echten alten Hauses vermittelt, so wie es früher war. Ganze Räume, die liebevoll wie damals eingerichtet sind – es erinnert mich an meine Kindheit, an meine Großeltern, und verleiht mir ein Gefühl von Zärtlichkeit und Geborgenheit. Daher auch mein Wunsch, dazu beizutragen und mich selbst zu engagieren, damit andere Menschen das auch erleben und spüren können.
Redaktion: Vielen Dank für das tolle Interview, liebe Anca. Schön, dass wir euch hier in Nieder-Werbe besuchen durften.
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