BEE happy – Geht es den Bienen gut, geht es uns allen gut!

Bienen und andere Insekten sind unverzichtbar, um den Hunger der wachsenden Bevölkerung zu stillen, denn trotz des technischen Fortschritts hängt die Landwirtschaft von den Bestäubern ab.

Milliarden von Honigbienen leben in Deutschland. Imkern liegt im Trend – Gott sei Dank! Wir waren daher mal bei dem „Hobby-Imker“ Jens Bangert zu Besuch. Jens lebt mit seiner Familie in Korbach-Meineringhausen und betreibt dort auch zusätzlich einen kleinen Regionalladen. Dort bekommt man, neben den verschiedensten Honig-Produkten, auch weitere regionale Köstlichkeiten sowie Selfmade-Geschenkideen. Er ist zudem auch Mitglied im Imkerverein sowie bei der Bienen-Landwirtschaft-Waldeck-Frankenberg.

Bienen, die kleinsten Nutztiere der Welt

Die Honigbiene ist unser kleinstes Haustier und obendrauf noch eins der wichtigsten. Sie bestäubt 80 Prozent unserer Nutzpflanzen und viele Wildpflanzen. Obstbauern z. B. hätten ohne Bienen kaum etwas zu ernten – und wir kein leckeres Honigbrot. Und sind wir mal ehrlich, selbst unser Sonntagsbraten würde ohne Bienen fad schmecken, denn sie sorgen schließlich durch die Bestäubung für artenreiche Wiesen und damit für würziges Heu. Daher ist die Biene, gleich nach den Kühen und den Schweinen, das drittwichtigste Nutztier. Das Gehirn einer Biene ist in etwa so groß wie ein Sesamkorn, und doch erfüllt es die unterschiedlichsten Aufgaben, um die Existenz eines Bienenvolkes zu erhalten – absolut spektakulär! 

Honigbienen leben in einem riesengroßen Staatsgebilde, dem sogenannten „Bien“. Ein Bien ist wie ein eigenständiger Super-Organismus, aufgebaut auf rund 40 000 einzelnen Bienen und ihrer Königin. Nur in der Gemeinschaft kann dieser Organismus überleben und die Aufgaben dort sind klar verteilt.

Jens Bankert beim Honig sammeln
Mit ruhiger Hand – Jens erklärt uns den Verwendungszweck der üblichen Imker-Werkzeuge.
David 4868
Wer schafft – braucht Kraft! – Je nach Bienenstockgröße benötigt das Volk ca. 70 kg Honig zur eigenen Energieversorgung. Der Imker bekommt nur das, was die Bienen „on top“ sammeln – das sind etwa 20 bis 30 kg Honig pro Jahr und Volk.

Wie wird man Königin eines Bienenvolkes?

Das Leben einer Königin beginnt erstmal wie das jeder anderen weiblichen Biene – ganz unspektakulär als befruchtetes Ei, welches die bisherige „Chefin“ in einer der unzähligen Zellen gelegt hat. Die Vorgehensweise der Bienen ist wirklich erstaunlich, denn aus den Tausenden von Eiern suchen sie dann einige wenige aus, die Königinnen werden dürfen. Wobei es aber pro Bienenvolk nur eine gibt. Auch als Laie erkennt man, in welcher Wabe eine Königin herangezogen wird – die Zellen sind zum einen größer als alle anderen und zum anderen sitzen sie in Tropfenform senkrecht in der Wabe. Sind dann die Larven geschlüpft, bekommen erstmal alle die gleiche Kost: Futtersaft, das sogenannte Gelée royale.

Allerdings nur für drei Tage, denn dann bekommen nur noch die „Auserkorenen“ den besonders nahrhaften Gelée royale. Alle anderen Larven bekommen quasi eine gestreckte Kost aus Futtersaft, Pollen und Honig.

Eine Königin entwickelt sich auch viel schneller. Eine männliche Drohne braucht 24 Tage, eine weibliche Arbeiterbiene benötigt 21 Tage, und die Königin ist nach bereits 15 Tagen fertig entwickelt. Nach dem Schlüpfen dauert es nämlich auch nur etwa eine Woche, bis die auserkorene Königin brünstig ist und auf den sogenannten „Hochzeitsflug“ geht. Dort wird sie dann von den Drohnen begattet und legt daraufhin selbst bis zu 2000 Eier pro Tag. Dafür, dass sie die Einzige ihrer Art im Stock bleibt, sorgt sie mit Hilfe eines ganz speziellen Duftstoffes. Dieser unterdrückt bei den Arbeiterinnen die Eiablage und beeinflusst ihr Lernverhalten. Übrigens, ohne Königin kann kein Bienenvolk existieren!

Jens Bankert auf seiner Honigfarm
Es ist schön zu wissen, dass Imkern im Trend liegt und es neben Jens noch ganz viele weitere Hobbyimker gibt.
Jens Bankert

Die stachellose Drohne

Aufgrund des immer wieder benötigten frischen Gen-Pools dürfen Drohnen, also männliche Bienen, die durchaus eine Entfernung bis zu 30 km pro Flug zurücklegen, auch in andere Bienenvölker rein. Allerdings gibt es die männlichen Tiere nur für eine kurze Zeit im Jahr, ihre Lebenszeit ist der Frühsommer. Drohnen verrichten keinen „Job“ im eigentlichen Sinne, die haben bei den Bienen nämlich nur eine Aufgabe: die Königin auf ihrem Hochzeitsflug zu begatten. Dabei sterben sie dann auch und fallen zu Boden. Hat eine Drohne es nicht geschafft, ihren Lebenszweck zu erfüllen, wird sie von dem Volk nach dieser Saison aus dem Stock geworfen.

Die Arbeiterbienen

Wir alle kennen den Spruch „du fleißiges Bienchen“! Fleißig sind sie wirklich, die weiblichen Bienen. Ganz nach dem Motto „das bisschen Haushalt ist doch nicht so schwer“ verrichten sie alle Jobs, die das Bienenvolk am Leben halten. Vom Tag ihres Schlüpfens bis zu ihrem Tode arbeiten sie unermüdlich. Sie sind hauptberuflich im Innendienst tätig. Die Arbeiterbiene ist verantwortlich für den Bau, die Säuberung, den Nachwuchs und für die Bewachung des Eingangsbereiches. Nebenbei erledigen sie außerhalb des Bienenstocks noch den „Einkauf“ und sammeln Nektar und Honigtau aus Blüten.

edlake Tipp

Eine ruhige Arbeitsweise hilft

Bienen stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Auch Parfum und Deos mögen Bienen nicht wirklich. Ihr Stich ist meist schmerzhafter und die verursachte Schwellung stärker als z. B. bei der Wespe, weil Bienen nur einmal zustechen und dabei ihr ganzes Gift, samt Stachel, auf einmal abgeben. Die Schwellung kann man ein wenig mildern, wenn man mit einem stumpfen Gegenstand, wie etwa einer Bankkarte oder Ähnliches, über die Einstichstelle vorsichtig schabt. Bitte nicht versuchen, den Stachel mit einer Pinzette oder den Fingern zu entfernen. Meist entleert sich dabei erst die Giftblase am Stachel vollständig.

Ein Imker, der Honigmacher

Die Aufgaben des Imkers sind vielseitig und umfangreich. Im Wesentlichen aber beschäftigt sich der Imker mit der Haltung, der Vermehrung und der Züchtung von Honigbienen sowie mit der Herstellung von Honig und anderen Bienenprodukten. Gerade im Frühling und im Sommer gibt es das meiste zu tun. Im Winter lassen sich Bienen ja eher weniger blicken. Das heißt aber nicht, dass Bienen über die Wintermonate frei machen – sie arbeiten das ganze Jahr. Daher gibt’s auch da für den Imker immer mal etwas zu tun. Ganz besonders wichtig ist auch im Winter der Kampf gegen die Varroamilbe. Die Milbe ist nämlich mit die größte Gefahr für die Biene. Sobald die Bienen im Winter dann brutfrei sind, muss eine Oxalsäure-Behandlung gemacht werden.

Ihr seid jetzt, genauso wie wir, von der Honigbiene sowie von der Arbeit des Imkers begeistert? Dann bekommt ihr hier weitere Informationen zum Thema:
landwirtschaft-waldeck-frankenberg.de

edlake Tipp

Welche Voraussetzungen muss ich mitbringen, um Hobby-Imker zu werden?

Das Wichtigste ist, dass ihr keine Angst vor den herumsummenden Tierchen habt, geschweige denn euch über sie ärgert. Respekt davor ist allerdings wichtig! Wobei heutzutage die Honigbiene so gezüchtet ist, dass diese nicht mehr so aggressiv ist wie vielleicht noch vor 20 Jahren. Gehst du langsam und behutsam zu Werke, fühlen sie sich auch nicht von dir bedroht. Wie wir bei Jens gesehen haben, geht dann auch eine Arbeitsweise ohne Schutzanzug. 

Da du dich als Imker viel an der frischen Luft betätigst, solltest du bestenfalls auch keine Pollenallergie haben.

Honig von der Honigfarm in Korbach
David 4804

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