1. Hunde bitte anleinen.
Ab 15. März beginnt in Hessen und NRW die Brut- und Setzzeit und die Natur wird zum Kinderzimmer. Und obwohl es vielerorts keine Leinenpflicht in dieser Zeit gibt, ist es wichtig zu verstehen, dass bereits der kleinste Kontakt – auch ohne bösen Mutwillen – für die Tierkinder fatale Folgen haben kann. Zumindest eine Schleppleine sollte also in dieser Zeit zur Gassi-Ausstattung gehören.
2. Auf den Wegen bleiben.
So verführerisch es manchmal ist, durch eine hohe Wiese oder im Wald querfeldein zu schreiten – der Natur tut man damit keinen Gefallen, und deshalb sollte man auf den ausgewiesenen Wegen bleiben. Nester von Bodenbrütern sind schnell übersehen, und selbst ein Rehkitz ist in seinen ersten Tagen nicht viel größer als ein Meerschweinchen. Die Gefahr eines Unfalls ist also unverhältnismäßig groß.
3. Keine Jungtiere anfassen oder mitnehmen.
Auch wenn es manchmal vielleicht anders wirkt – in über 90 % aller Fälle benötigen Tierkinder keine Hilfe. Besonders in hohen Wiesen oder auch direkt an ungemähten Wegesrändern ist die Gefahr für einen ungewollten Kontakt besonders hoch. Für Tierkinder kann eine solche Begegnung tödlich enden, weil die Übertragung eines ungewohnten Geruchs dafür sorgt, dass die Mutter das Tier möglicherweise nicht mehr annimmt. Dies ist vor allem bei Rehkitzen und auch Junghasen der Fall. Die kleinen Wesen nutzen ihren angeborenen Drückinstinkt, um sich vor Gefahr zu schützen. Vor feuchten Hundeschnauzen schützt es sie jedoch leider nicht.
4. Im Notfall: Profis kontaktieren!
Selbst wenn man noch so vorsichtig ist – manchmal passieren Unfälle, und dann ist es wichtig, richtig zu reagieren. Über die Polizei erfahrt ihr den zuständigen Jagdausübungsberechtigten. Dieser ist nicht nur fachlich ausgebildet, sondern verfügt auch rechtlich über die Erlaubnis, ein Tier gegebenenfalls aus der Natur zu entnehmen. Dies sollte allerdings immer nur ein Plan B sein, denn in vielen Fällen wird das Tier nicht mehr in die Natur zurückkehren oder auch in professionellen Händen nicht überleben.
Aktiv unterstützen – Helfer werden!
Bereits indem ihr euch acht- und aufmerksam in der Natur bewegt, leistet ihr einen großen Beitrag. Wenn ihr jedoch darüber hinaus unterstützen möchtet, dann engagiert euch doch in einer der vielen Rehkitzrettungen unserer Region. Sie unterstützen ehrenamtlich Landwirte und Jäger bei der Sicherung von Rehkitzen während der Grünmahd. Es wird in allen Vereinen händeringend nach Drohnenpiloten und Helfern gesucht.

Zierenberg
Rehkitzrettung Nordhessen e.V.
Florian Bayan
Tel. +49 160 9538 4529
www.rehkitzrettung-nordhessen.de

Vöhl
Kitzretter e.V. in Waldeck-Frankenberg
Stefanie Walter
Tel. +49 1520 765 2601
www.diekitzretter.de

Bad Berleburg
Kitzretter Wittgenstein e.V.
Markus Surwehme
Tel. +49 170 830 5698
kitzretter.wittgenstein@yahoo.com
Medebach
Kitzrettung Medebacher Bucht e.V.
Kirsten Backhausen-Hesse
Tel. +49 170 731 1434
Marsberg
Kitzretter-Marsberg e.V.
Andrea Köhne
Tel. +49 176 3870 8983
kitzretter-marsberg@web.de