Lärm, Geschwindigkeit und Arbeitsstress. Im Alltag fällt es uns häufig schwer, abzuschalten, deshalb sind wir immer auf der Suche nach kleinen Oasen der Ruhe. Wir haben einen dieser Orte für euch gefunden – mitten im Burgwald.
Ein schönes Fleckchen Erde, anders kann man den Christenberg nicht beschreiben. Wenn sich nach einer rund 5-minütigen Autofahrt durch den Wald schließlich der Blick zum Himmel öffnet und man die Martinskirche mit dem davor gelagerten Friedhof erblickt, kehrt sofort ein wohliges Gefühl der Ruhe ein. Doch von Anfang an …
Der Christenberg
Der Christenberg liegt am südlichen Rand unserer Region und kann auf eine lange Siedlungsgeschichte zurückblicken. Das Kleinod, das heute fast als versteckter Rückzugsort gelten kann, war in vergangenen Jahrhunderten ein Ort mit großem Einfluss – sowohl politischer als auch religiöser Natur. Das Politische ist mit der Zeit gewichen – das Religiöse und die Natur sind geblieben.

Das Religiöse
Bereits auf dem Weg zum Gipfelplateau lässt sich die Martinskirche, die nach dem Heiligen Sankt Martin genannt wurde, immer wieder durch das Blätter- und Nadelmeer erspähen. Sie ist ein imposantes Gebäude, das im Kern – genauer: Westturm und Langschiff – aus dem 11. Jahrhundert stammt. Diesen Teilen der Kirche ist bis heute ihr wehrhafter Charakter anzusehen. Der spätgotische Chor und die immer noch begehbare Außenkanzel sind hingegen deutlich jüngeren Datums.
Das Spirituelle
Wie der ummauerte Kirchhof vermuten lässt, ist dieser besondere Ort bis heute eine aktive Begegnungs- und Ausübungsstätte des Glaubens, doch was er ausstrahlt, ist so viel mehr. Es ist ohne Frage ein spiritueller Ort mit einer Aura, der man sich auch als nichtreligiöse Person nur schwer entzieht.
edlake Tipps
Achtsamkeitsübung: Labyrinth – Wenn ihr der Ausschilderung ab dem Parkplatz über den Friedhof folgt, landet ihr am anderen Ende der Anlage bei einem Kies-Labyrinth. Scannt den QR-Code, der dort angebracht ist, und beginnt mit der kleinen Selbstreflexion „Gedanken für den Weg“.
Wer sich zu der bewegten Vergangenheit dieses Ortes näher
informieren will, kann dies im alten Küsterhaus tun. Das charakterstarke Fachwerkhäuschen befindet sich am äußeren Rand des Areals und beherbergt neben mehreren historisch eingerichteten Wohn- und Schlafkammern auch eine moderne Ausstellung zur Geschichte des Christenbergs. Den Schlüssel zu diesem Gebäude (und der Kirche) gibt es während der offiziellen Öffnungszeiten im angrenzenden Waldgasthaus.
Die Geschichte
Doch auch Geschichte ist hier gegenwärtig, wird neu geschrieben und ergänzt. So lässt sich dank archäologischer Grabungen das erste Siedlungsgeschehen am Christenberg bis in die Zeit der Kelten zurückverfolgen. Auch aus jüngeren Zeiten finden sich historische Zeugnisse wie Überreste alter Wehr- und Toranlagen sowie eine noch gut zu erkennende Wall- und Grabenanlage.
Die Natur
Und auch wenn sich – besonders rund um das Bergplateau – die Spuren von vergangenen Zeiten noch erahnen lassen, ist das wirklich Prägende am Christenberg die Natur. Es ist ein Wechselspiel aus kleinen Bachläufen und Teichen inmitten von dichten Nadelwald-
schonungen und derzeit noch lichtdurchlässigen Buchenhainen. Saftig grüne Moosbetten stehen im harten Kontrast zum knisternden Blätterteppich unter den Füßen.
Der Burgwald
Der Burgwald ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Grenzwald. Zwei Landkreise und mehrere Gemeinden teilen sich die rund 20.000 Hektar zusammenhängende Waldfläche. Damit zählt der Burgwald zu den größten Wäldern Hessens.
Obwohl er in großen Teilen Nutzwald ist, sind die unterschiedlichen Waldgebiete durch eine hohe Pflanzen- und Artenvielfalt geprägt. Der von Fichten und Kiefern dominierte Wald wird immer wieder – fast mosaikartig – durch die eigentlich orts-
typischen Buchenhaine, Auenwälder, Moore und Feuchtwiesen unterbrochen. Verschiedene Naturschutzreservate und -gebiete, zum Beispiel rund um die Franzosenwiese oder auch am Christenberg, sichern den Fortbestand dieser schützenswerten Naturlandschaft.
Weitere Informationen bekommt ihr auf der Website www.ag-burgwald.de
