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Camping – ich fahr mit dir, wohin du willst

Der Urlaub mit dem Van wird für immer mehr Menschen zur echten Alternative zum normalen Camping-Urlaub. Wir haben mit den zwei Van-Fans Julia und Andreas aus Hatzfeld gesprochen.

Was früher eine billige Art des Urlaubmachens war, ist spätestens seit der Coronapandemie im Mainstream angekommen. Doch die Zahl der klassischen Wohnwagen-Anhänger hat in den letzten Jahren deutlich abgenommen – was wahrscheinlich auch daran liegt, dass viele der neu entstehenden Campingplätze sich ganz gezielt auf Wohnmobile eingeschossen haben.

Das Wohnmobil – ob als Straßenkreuzer-Variante oder in der Kompakt-Ausgabe – prägt derzeit das vorherrschende Bild und ist auch das, was bei den Verleihern am häufigsten angefragt wird. Diese Fahrzeuge lohnen sich vor allem dann, wenn man im Vergleich zur regulären Ferienwohnung auf relativ wenig Komfort verzichten, aber trotzdem die allgemeinen Vorteile einer mobilen Unterkunft nutzen will. 

Die Van-Lösung

Die dritte Lösung beim Camping sieht man immer häufiger und ist vor allem bei jüngeren Leuten, älteren Paaren und Familien mit kleinen Kindern beliebt: der Camper-Van. Vom Eigen-Ausbau bis zum vollausgestatteten Luxus-Mobil gibt es sie in allen Formen, Farben und Ausstattungen. Anders als Wohnmobil oder Wohnwagen-Anhänger haben sie nämlich einen ganz entscheidenden Vorteil in Sachen Mobilität. 

Die Vorteile

Dadurch, dass sie im Prinzip ein ganz normales Auto sind, lassen sie sich fast überall hinfahren und parken. So ist das Besuchen von schnuckeligen, kleinen Altstädten mit schmalen Gassen und eingeschränkten Abstellmöglichkeiten ebenso wenig ein Problem wie das Parken auf dem regulären Parkplatz bei einem Restaurant oder am Baggersee. Allerdings setzt vor allem der Eigenbau ein gewisses technisches Verständnis und eine Begeisterung für Autos voraus.

Unter freiem Himmel Campen – Edlake 2022
Unter freiem Himmel schmeckt das Essen gleich doppelt so gut
Julia und Andreas aus Hatzfeld

Andreas Gröne besitzt dieses Verständnis und schätzt – ebenso wie seine Freundin Julia Nowak – die Unabhängigkeit, die ihnen ihr umgebauter Transporter bietet. Beide haben viel Arbeit und Herzblut reingesteckt, um den VW-Bus nach ihren Vorstellungen zu gestalten. Herausgekommen ist ein schöner und funktionaler Camper-Van mit Sack-Markise und Dachzelt.

Spontane Auszeit

An ihrer „Urlaubslösung“ gefällt ihnen vor allem, dass sie jederzeit ganz spontan entscheiden können, wann es mal wieder an der Zeit ist, Zuflucht in der Ruhe der Natur zu suchen. „Außerdem muss man – besonders mit einem 63-kg-Hund, wie unserem Bigfoot – nicht erst lange nach einer hundefreundlichen Unterkunft suchen“, erklärt Julia. Auch, dass sie nicht zwangsläufig auf Wohnmobil- oder andere Stellplätze angewiesen sind, finden die beiden gut. Dafür nehmen sie die etwas spartanische Ausstattung gerne in Kauf: „Klar, man muss sich informieren, wo man stehen darf, aber man sitzt nicht zwischen dutzenden von Dauercampern mit ihren fahrenden Wohnzimmern.“ 

Und obwohl sie selbst im Zelt (wenn auch auf ihrem Dach) schlafen, sehen sie auch hier deutliche Vorteile gegenüber dem klassischen Zelten: „Ein nasser, kalter Boden gehört der Vergangenheit, an und im Bus hat man alles dabei, was man sonst so braucht.“

Hohe Alltagstauglichkeit

Dass das Zelt permanent auf dem Dach befestigt ist, stört in der Regel nicht. „Der Van ist im Alltag noch normal nutzbar und das Equipment ist mit wenigen Handgriffen eingeräumt.“ Lediglich bei Durchfahrten und Tiefgaragen hat man die feste Dachbox, in der das Zelt verstaut ist, wohl besser im Blick.

Julia und Andreas genießen ihre Aussicht am Van – Edlake 2022

Hinweis:

Die edlake Redaktion möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass Wildcamping verboten und auf Privatgrundstücken nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Besitzers erlaubt ist. Die Regeln dazu können außerdem von Bundesland zu Bundesland variieren.

Schönes Ederbergland

Bislang war das Paar hauptsächlich in seiner direkten Wohnumgebung – dem wunderschönen Ederbergland – unterwegs. „Wir haben echt den unvergleichlichen Vorteil, dass wir hier innerhalb von wenigen Minuten so weit in der Natur sind, dass andere dafür in den Urlaub fahren. Und das ist sicherlich auch einer der Hauptpunkte, warum man mit dem Bus unterwegs ist … Man braucht wirklich nicht viel. “

Hinaus in die Welt

Doch in Zukunft möchten die beiden Mittdreißiger auch mal etwas anderes sehen: „Nachdem wir in 2021 Corona-bedingt nicht durchstarten konnten, haben wir für 2023 eine Reise durch Island auf dem Plan. Und wohin es danach geht … Nun, die Welt ist groß. Die Alpen, Slowenien … aber in diesem Sommer geht es jetzt erst einmal an die holländische Nordsee.“ 

Immer schön freundlich

Auf die Frage, ob sie hier in unserer Region einen Lieblingsplatz hätten, haben sie uns keine direkte Antwort, sondern vielmehr einen Tipp: Wir persönlich sind am liebsten weit oben mit Ausblick. Und nach Absprache mit den Landwirten gibt es hier im Ederbergland ja mehr als genug solcher Ecken. 

Seid also nett zu den Landwirten und Waldbesitzern in eurem Umfeld, und mit etwas Glück dürft ihr euren Van oder euer Zelt auch mal auf einer ihrer Wiesen in erster Reihe parken. Vielen Dank an Julia und Andreas für diesen spannenden Einblick und allzeit gute Fahrt!

Passend zum Thema haben wir euch zwei Bücher vorgestellt, schaut mal rein …

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