Wenn die Hochheide im Spätsommer in voller Blüte steht, ist der perfekte Zeitpunkt für einen Ausflug ins Upland nach Willingen. Die verschiedenen Plateaus sind durch Rad- und Wanderwege miteinander verbunden. Die ausgeschilderten Wanderparkplätze sind der perfekte Ausgangspunkt für einen entspannten Nachmittagsspaziergang, aber auch für eine ausgedehnte Tagestour.
Hochheide am Ettelsberg
Heide- und Preiselbeeren, so weit das Auge reicht! Die blühende Hochheide erstreckt sich hier auf dem Ettelsberg fast über das ganze Plateau und den Nordhang und bietet neben einem wirklich einmaligen Anblick auch den perfekten Ausgangspunkt für den entspannten Tag in der Heide.
Mit der Kabinenseilbahn ist die Bergstation des Ettelsbergs und der imposante Hochheideturm schnell erreicht. Einmal oben angekommen, steht einem gleich ein ganzes Netz an Rad- und Wanderwegen zur Verfügung. Ettelsberg-Seilbahn und Hochheideturm sind übrigens nur zwei der rund 18 Attraktionen umfassenden Freizeitwelt Willingen!
Beeren sammeln in der Heide
Ob eine Handvoll Beeren im Taschentuch als Wanderproviant oder ein Weidenkorb voller Früchte für den morgendlichen Pfannkuchen und das anschließende Kompott – grundsätzlich ist das Pflücken der kleinen Köstlichkeiten erlaubt. Man sollte allerdings nur mit der Hand und für den Eigenbedarf sammeln und die angelegten Wanderwege nicht verlassen.
Buntes Vergnügen auch für Kinder
Nicht nur uns Erwachsenen, sondern auch den Kindern bereitet das Sammeln der Heidel- und Preiselbeeren viel Freude. Wer zum ersten Mal mit seinen Kindern in die Beeren geht, sollte allerdings nicht unterschätzen, wie sehr die wilden Früchte färben. Damit der Besuch in der Heide also ein Vergnügen für die ganze Familie bleibt, sollten die eingefärbten Händchen und Münder vielleicht nicht am allerneuesten Shirt abgewischt werden.
Kulturlandschaft Heide
Die heutige Hochheide ist nur noch ein Bruchteil der Fläche, die früher einmal Heidelandschaft war. Der Grund: Bei den Hochheideflächen handelt es sich um eine sehr pflegeintensive Landschaft. Die kargen Böden und extremen Wetterlagen machen der hier ansässigen Besenheide nichts aus. Doch auch andere Pflanzen gedeihen unter diesen Bedingungen. Sie muss jedoch regelmäßig zurückgeschnitten und neu gesät werden. Um ein Überwuchern zu vermeiden, werden unter anderem Heidschnucken für die Landschaftspflege eingesetzt – da diese die neuaufkeimenden Pflanzen fressen, aber die Heidesträucher selbst verschmähen. Das Kräfte raubende „Plaggen“, das Abtragen der Pflanzendecke und Humusschicht, was alle 10-15 Jahre erfolgt, wird heute mit Hilfe spezieller Maschinen erledigt.
Es ist also gar nicht so leicht, diese fantastische Kulturlandschaft zu erhalten. Umso wichtiger ist der respektvolle Umgang, wenn wir uns in ihr bewegen. Dass man beim Pflücken mal vom Weg abkommt, ist normal, aber längere Strecken sollten dann doch auf den ausgewiesenen Pfaden zurückgelegt werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass wir dieses faszinierende Naturphänomen auch in Zukunft erleben dürfen.
Schon gewusst?
Nur wilde Heidebeeren färben die Lippen blau. Das liegt an den sogenannten Anthocyanen (Pflanzenfarbstoffe), die in Kulturheidelbeeren aus dem Supermarkt nur in geringen Mengen in der Schale vorkommen. Der Anteil in Wildheidelbeeren ist bedeutend höher, und das macht die selbstgepflückten Beeren nicht nur blauer, sondern auch deutlich gesünder.
Möglicher Start: Parkplatz Hochheideturm
Am Ettelsberg 3 | 34508 Willingen (Upland)