Ach, was war das doch für ein rundum schöner Tag! Ich habe mich die Tage mal mit meiner Freundin Petra in Warburg verabredet. Wir wollten ein wenig durch die Altstadt bummeln, diese für euch erkunden und im Anschluss irgendwo was Kleines, aber Feines essen gehen.
Da ich ziemlich genau an der Ländergrenze zu Nordrhein-Westfalen lebe, war ich natürlich schon häufiger in der schönen Stadt mit Charme, und bis dato dachte ich auch, ich würde Warburg gut „kennen“! Kennt ihr Warburg? Also ich meine – so richtig? Die Hansestadt gehört zum Kreis Höxter und liegt im Osten von Nordrhein-Westfalen und somit genau im Dreiländereck mit Hessen und Niedersachsen.
Diese Kleinstadt war ursprünglich mal zwei eigenständige Städte. Die Teilung der Stadt ist optisch auch heute noch sehr gut erkennbar, sie ist aufgegliedert in Alt- und Neustadt.
Auch heute noch prägen Teile der uralten Stadtmauer, einige Wehrtürme und zwei Stadttore das Gesamtbild dieser wunderschönen Fachwerkstadt mit Flair an der Diemel.
Stadtführung auf der Tour der Warburger Gastronomie
Petra hat dort schon 2 Stadtführungen mitgemacht – davon sogar eine kulinarische, mit verschiedenen Einkehrstationen auf der Tour in Warburgs Gastronomie. Übrigens, dieses Konzept einer Stadtführung finde ich besonders interessant und gesellig – ich denke,
das muss ich auch unbedingt mal mitmachen!
Aber z.B. findet auch jeden Samstag, um 14 Uhr, eine öffentliche Stadtführung statt. Hierzu braucht ihr euch noch nicht mal anzumelden. Schaut euch doch mal das breite Angebot unter www.warburg.de an!
Ein beschaulicher Marktplatz mit seinem Marienbrunnen
Wir jedenfalls haben unsere Spazierrunde am schönen Altstadtmarktplatz begonnen. Direkt am dortigen ehemaligen Rathaus. Ja, da es sich bei Warburg quasi um eine Doppelstadt handelt, findet man dort auch tatsächlich zwei Rathäuser.
Laut Wikipedia beharrten nämlich die Altstädter Bürger, trotz Zusammenlegung mit der Neustadt, weiterhin auf ihrer rechtlichen Eigenständigkeit und bekamen 1287 vom Paderborner Bischof die Erlaubnis, ihr „altes“ Stadtgebiet zu erweitern und sogar einen Marktplatz inklusive Rathaus zu errichten. 1337 wurde dann auch das Gebäude im gotischen Stil erbaut.
Genau wie das Amtshaus der Neustadt bekam es eine Länge von 100 Fuß (ca. 30 Meter). Besonders markant finde ich die Staffelgiebel in der Seitenansicht. Es ist noch heute einschließlich der mittelalterlichen Balkendecken und des Dachstuhls im großen Ganzen original erhalten. Heute allerdings befindet sich dort das Restaurant/Café „Frühauf“.

Historische Häuser mit Geschichte
Kaum gestartet, hatte ich schon das Gefühl, ich wurde zurückgebeamt ins Mittelalter. Wer jetzt erst mal gleich an „alt“ und „verstaubt“ denkt – liegt nicht ganz richtig! Alt ja, aber definitiv nicht verstaubt!
Diese wahrlich bildhübschen kleinen Fachwerkhäuser, alle so liebevoll saniert und restauriert. Entlang vieler schmaler, verwinkelter Altstadtgässchen und Pflasterwege – sie sind herrlich anzuschauen und laden zum Flanieren ein! Außerdem, so finde ich, sieht man dort, dass die Hansestadt bzw. ihre Bewohner im Mittelalter gut betucht gewesen sein mussten.
Nach ein wenig Steigung kamen wir auf dem Burgrondellplatz mit der Fügeler-Kanone an. Dort fanden wir auf den Bänken unter den Bäumen ein schattiges Plätzchen. Von dort genießt man bereits einen herrlichen Ausblick auf den historischen Stadtkern mit seiner Kirche St. Maria und dem Gymnasium Marianum.
St. Maria war einst die älteste Pfarrkirche in Warburgs Altstadt. Das Gotteshaus wurde später von dem Dominikanerorden als Klosterkirche und heute von der evangelischen Kirchengemeinde genutzt. Das Marianum gehörte übrigens auch zu dem in Warburg im Jahr 1281 gegründeten Dominikanerkloster und fungierte zu dem Zeitpunkt als Klosterschule.

Hansestadt mit fast 1000-jähriger Geschichte
Ich denke, ihr könnt bei dieser Aussicht verstehen, dass ich, ehrlich gesagt, ungern weiterziehen wollte. Weil erstens saßen wir dort wirklich im angenehm kühlenden Schatten, und zweitens dachte ich nicht, dass dieser Ausblick von dem historischen Platz noch zu toppen sei. Man genießt also definitiv von dort eine fantastische Aussicht auf Warburgs Schokoladenseite.
Letztendlich waren es von dem Burgrondellplatz auch vielleicht nur 150 m weiter höher, bis wir auf einem sehr alten Friedhof der Stadt ankamen. Dieser ist so herrlich gelegen, es ist ein wahrlich idyllischer Ort der letzten Ruhe.
Apropos Friedhof – im Zuge meiner Recherche über die Hansestadt habe ich auch erfahren, dass es in der Nähe des städtischen auch noch einen jüdischen Friedhof gibt. Heute sind dort noch 285 Grabsteine erhalten. An der dortigen Friedhofsmauer findet man Erinnerungstafeln mit den Namen der deportierten jüdischen Einwohner Warburgs.
Herrlicher Ausblick über das Diemeltal
Direkt an den alten Burgfriedhof grenzt der Chattenturm, welcher früher als Wehrturm diente. Dass das ein ausgesprochen beliebter Aussichtspunkt ist, kann ich absolut nachvollziehen. Denn hier hat die Stadt sich wirklich etwas ganz besonders Tolles einfallen lassen und hat vom Friedhofsgelände bis zum höchsten Turmpunkt eine etwa 10 Meter lange Hängebrücke aus Stahl verlegen lassen. Welche wohl auch liebevoll „Diemel Skywalk“ genannt wird.
Also noch einfacher und bequemer hab ich jedenfalls noch nie einen Turm „bestiegen“. Ich möchte es euch also wirklich ans Herz legen, wenn ihr euch mal persönlich auf dem Weg nach Warburg macht – geht die paar Meter vom Rondellplatz weiter hoch und genießt den fantastischen Ausblick übers Diemeltal. Ich kann mir vorstellen, bei guter Sicht kann man sicher noch über die Hessengrenze hinausschauen!
Frische Luft macht hungrig
So, definitiv hatten wir uns jetzt aber etwas zu essen verdient! Also sind wir von dort durch die schönen Gässchen weitergegangen, bis wir in die Neustadt kamen. Übrigens auch sehr schön! Mit vielen Shoppingmöglichkeiten, bezaubernden kleinen Cafés und Restaurants. Wir sind dann bei Kenzo eingekehrt. Wer wie ich auf Sushi steht, dem empfehle ich sehr gern diese Sushi-Bar. Ich find`s dort ausgesprochen gut und lecker. Aber auch alle anderen werden ganz sicher etwas für ihren Geschmack bei dem dortigen umfang- und facettenreichen Angebot von Warburgs Gastronomie finden!
Also ich finde, Warburg ist ein sehr gutes Beispiel dafür, ruhig öfter mal über den eigenen Teller- bzw. Länderrand zu schauen. Oder was meint ihr?
Weitere Infos zu Warburg findet ihr hier:
Warburg-Touristik e.V.
Hauptstraße 55
34414 Warburg
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Telefon: +49 5641 922-800
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