Im Herbst wird es bunt in unseren Wäldern. Doch nicht nur die Bäume beteiligen sich an diesem spektakulären Farbenspiel, sondern auch zwischen den herabgefallenen Blättern beginnt es zu sprießen.
Sei es der feuerrote Fliegenpilz mit seinen weißen Tupfen, der gelbe Pfifferling oder der violette Rötelritterling – nicht alles, was das Auge erfreut, macht sich auch gut im Magen. Und auch wenn einige der unauffälligeren Kameraden – unsere typischen Speisepilze, wie Parasol, Marone oder Steinpilz – für einen erfahrenen Pilzgänger leicht zu erkennen sind, sollte sich der Laie nicht leichtfertig am Schwammerl-Sammeln versuchen.
Wie startet es sich am besten in die Pilze?
Nicht jeder verfügt über einen erfahrenen Sammler im Freundes- und Bekanntenkreis. Dennoch ist und bleibt die beste Methode ein gemeinsamer Waldgang mit dem Profi, um sich in der Welt der Pilze zurechtzufinden. Im Herbst bieten Natur- & Nationalpark Kellerwald-Edersee deshalb regelmäßig mehrstündige Führungen an, die dabei helfen sollen, sich mit den unterschiedlichen Pilzen vertraut zu machen.
Zum ausgewiesenen Spezialisten wird man aber auch durch diese Kurse nicht, denn zum einen liegt der Fokus auf der Artenvielfalt und nicht den Speisepilzen, und zum anderen braucht es deutlich mehr Zeit, um Pilze mit Sicherheit zu bestimmen. Achtung: Das eigentliche Sammeln von Pilzen ist im Nationalpark Kellerwald-Edersee gänzlich verboten!
Sicheres Sammeln dank Experten
Damit es also bei den ersten Alleingängen nicht zu bösen Überraschungen kommt, sollte man sich bei der Deutschen Gesellschaft für Mykologie e.V. (DGfM) informieren, wer der nächstgelegene Pilzsachverständige (PSV) ist. Die ehrenamtlich arbeitenden PSVs sind von der DGfM geprüfte Pilzkenner und nehmen sich die Zeit, die gesammelten Werke anderer Sammler zu begutachten und Laien zu beraten. Wichtig ist, dass die gesamte Sammlung persönlich vorgestellt werden muss, um eine verbindliche Antwort zu erhalten. Auch gilt es zu beachten, dass die PSVs diese Arbeit ehrenamtlich in ihrer Freizeit erledigen – das sollte man also bereits vorm Sammeln berücksichtigen. Zusätzlich gibt es mancherorts auch noch lokale Pilzberatungsstellen – diese erfragt man am besten bei der jeweiligen Stadt- und Gemeindeverwaltung.
Nur in haushaltsüblichen Mengen
Wenn man jetzt gut informiert und unterwegs ist, wie viele Pilze darf man jetzt eigentlich mit nach Hause nehmen? In Deutschland gibt es keine gesetzlich festgesetzte Obergrenze, aber in einem Leitfaden des Landes Hessen heißt es: „Pilze dürfen (…) nur in geringen Mengen und nur für den Eigenbedarf gesammelt werden.“ Zum Schutz der jeweiligen Pilzarten sollte also nur so viel gesammelt werden, wie zeitnah von einem selbst verbraucht werden kann.
Ein gewerbsmäßiges Sammeln ist ebenso untersagt wie das Sammeln von geschützten Arten. Beides kann mit empfindlichen Geldstrafen geahndet werden. Dies gilt auch für Nationalparks, Naturschutzgebiete und Privatgrundstücke.
Generell gilt, wer Pilze oder andere Waldfrüchte sammelt, macht dies auf eigene Gefahr. Man sollte sich also vorab gut informieren und im Zweifel vom Sammeln absehen.
Mehr Wissenswertes zum Thema
Mehr Informationen zum sicheren Sammeln von Pilzen und die Kontaktliste der ehrenamtlichen Pilzberater finden Sie hier:
https://www.dgfm-ev.de/pilzesammeln-und-vergiftungen/sammeln-und-bestimmen
Informationen zum sicheren Sammeln von Pilzen und der Leitfaden des Landes Hessen: https://verbraucherfenster.hessen.de/gesundheit/lebensmittel/gemüse/pilze-aus-dem-wald-spaß-beim-sammeln-und-genuss-beim-essen
Pilzführung von Natur- oder Nationalpark
Wenn Sie an einer Pilzführung von Natur- oder Nationalpark teilnehmen möchten, melden Sie sich bitte vorab zu der jeweiligen Veranstaltung an. Bitte beachten Sie auch, dass sich aufgrund der geltenden Corona-Regelungen jederzeit Verschiebungen oder Absagen ergeben können:
Naturpark Kellerwald-Edersee
https://www.naturpark-kellerwald-edersee.de/de/veranstaltungen/
Nationalpark Kellerwald-Edersee
https://www.nationalpark-kellerwald-edersee.de/de/veranstaltungen/